„Noch eins?“ – Mit Pro- und Kontra-Liste zum dritten Kind
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„Noch eins?“ – Mit Pro- und Kontra-Liste zum dritten Kind

Wenn ich gefragt werde, wie viele Kinder ich habe, dann sind die Reaktionen meist doch eher in die Kategorie „überrascht“ einzuordnen. Manchmal mit einem Hang zu „schockiert“. Meine Antwort lautet übrigens seit einiger Zeit „Drei“. Hin und wieder kommt dann die zögerliche Frage „Geplant?“, worauf ich mit einem knappen „Ja!“ antworte. Nicht selten folgt dann ein „Respekt!“. Zumal wir keine Mehrlingsgeburt hatten. Meine Frau hingegen wird „Alle vom selben Vater?“ gefragt. Toll, oder? Aber wieso eigentlich drei? Wieso nicht nur ein Kind. Bzw. heißt es nicht, dass zwei optimal wären?

Titelbild Mit Pro-Kontra-Liste zum dritten Kind

Ich spule mal ein Stück zurück, zunächst in meine Kindheit. Meine Mutter behauptet heute noch, dass ich damals gesagt hätte, ich wollte, wenn ich dann mal groß bin, sechs Kinder haben. Dass dazu auch eine Partnerin gehört, die da eventuell ein Mitspracherecht hat, war mir wohl egal. Als ich dann, jetzt wieder ein wenig vorspulen, etwas älter wurde, sank diese Zahl schrittweise. Bis sie dann irgendwann bei „3“ stehen blieb.

Wir sind nun Eltern

Und dann kam das erste Kind auf die Welt. Nicht ganz unkompliziert und mit längerem Krankenhausaufenthalt, aber es war das süßeste Kind auf der Welt. Und es war auch: anstrengend. Nicht das Kind an sich, die ganze Situation. Die Wohnung war plötzlich zu klein, der Tagesplan musste neu ausgerichtet werden und die Schlafphasen waren längst nicht mehr so erholsam. Das hört man zwar vorher immer von anderen Eltern, aber wie so vieles ist das eigene Erleben noch etwas anderes.

Was wir damals sicher wussten: zwei sollen es auf jeden Fall mal sein. Und die Zeit arbeitete natürlich auch für uns. Das erste Kind wurde älter und ein stückweit selbstständiger. Wir hatten uns eingespielt.

Das zweite Kind

Irgendwann war es jedenfalls soweit, dass wir bereit waren, für ein zweites Kind. Dieses wurde dann geliefert und man merkte plötzlich, dass man vorher mit „nur“ einem Kind quasi Urlaub hatte. Wir waren in der Überzahl, nun herrschte Gleichstand mit leichtem Vorteil auf Kindesseite. Es ist tatsächlich nochmal eine gehörige Umstellung. Natürlich können die Geschwister auch mal miteinander spielen, aber bis das funktioniert, dauert es Monate bis Jahre.

Wir versuchten uns mit der neuen Situation zu arrangieren. Vieles hatten wir zwar im Voraus geplant, doch nicht alles ist planbar. Neben sehr vielen schönen Momenten kommen unerwartete Krankheiten dazu, sowohl bei den Kindern als auch den Eltern. Das zweite Kind schläft ganz anders als erwartet und das Erste entwickelt neue Bedürfnisse, die mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und auch wir Eltern entwickelten uns natürlich weiter. Plötzlich hatte ich ein zeitintensives Hobby, was zwar egoistisch klingt, aber man muss nun mal auch an sich denken. Für die Mutter ist das natürlich gerade in der Stillzeit deutlich schwieriger, aber versucht haben wir es trotzdem.

Wollen wir ein Drittes?

Aber auch da war die Zeit auf unserer Seite, das eingespielte Team zurück und die Kinder spielten tatsächlich miteinander. Und dann kam irgendwann die große Frage auf uns zu: drei?

Ja, diese Frage war nicht leicht zu beantworten. Wir waren froh, dass wir endlich wieder halbwegs schlafen konnten. Dass man die Kinder auch mal in Omas Obhut geben konnte und dann gemeinsam ins Kino ging. Dass wir nicht den Tagesablauf strikt um die Gewohnheiten eines Babys bzw. sehr kleinen Kindes herum planten. Und doch stellten wir uns ernsthaft diese Frage. Immer und immer wieder.

Wir machten tatsächlich Pro-Kontra-Listen (ja, Mehrzahl ist hier korrekt) und sprachen darüber was uns im schlimmsten Fall passieren könnte und welche Auswirkungen das hätte (Zwillinge? Drillinge?). Meine Frau fragte mich, was meine größten Ängste seien, was mir wiederum absolut nicht leicht fiel, zu beantworten. Die Frage nach einem dritten Kind ließ uns absolut nicht in Ruhe. Was aber zeigte: der Wunsch war bei beiden da.

Nur: wieso eigentlich? Wieso nicht nach zwei Kindern aufhören? Oder schon nach einem? Ist es nicht egoistisch, mehrere Kinder zu haben und dann weniger Zeit für jedes einzelne Kind zu haben, nur weil man mehrere Kinder haben möchte?

Ganz ehrlich, ich kann diese Frage nicht wirklich beantworten. Ich weiß nur, dass wir beide das Gefühl hatten, dass es das noch nicht war. Wir lieben unsere ersten zwei Kinder so sehr und doch war da dieser Wunsch im Herzen. Und wenige Tage nach einem Gespräch war er wieder so stark, dass einer von uns das Thema erneut aufgriff.

Wir haben uns entschieden

Letztendlich war uns klar, dass es nochmal eine Stufe schwerer werden würde (Stichwort „Vereinbarkeit„). Auch, dass wir uns erstmal wieder stark einschränken müssten, die Wohnung auf lange Sicht nicht ausreichend sein wird und viele Dinge hinzukommen werden, die wir absolut noch nicht ahnen. Und doch haben wir uns irgendwann entschieden. Wir haben dem Wunsch nach einem dritten Kind nachgegeben.

Inzwischen leben drei entzückende und manchmal auch äußerst anstrengende Kinder mit uns in einer jetzt schon zu kleinen Wohnung. Die beiden Großen lieben das Kleine. Und das Kleine liebt die Großen. Wir lieben sowieso alle drei, sind aber auch froh, wenn sie endlich schlafen. Uns lieben die Kinder auch, solange wir NICHT schlafen. Die Entscheidung haben wir nie bereut. Keine Sekunde. Klar ist es anstrengend, aber wir vertrauen wieder auf die Zeit. Und vieles kennt man nun schon. Wir sind gelassener geworden. Die Kinder werden größer und selbstständiger. Die Zeiten, die sie unbedingt mit uns verbringen müssen, werden weniger und kürzer. Dann werden wir uns mehr Zeit mit ihnen wünschen. Und ehe man sich’s versieht, werden sie ausgezogen sein. Und die Wohnung wird wohl wieder ausreichen…

27 thoughts on “„Noch eins?“ – Mit Pro- und Kontra-Liste zum dritten Kind

  1. Hi Du,
    Schön geschrieben 🙂 wir befinden uns auch gerade in der Procontra listen Phase fürs 3. Kind. Wie alt sind eure Kinder? Und wie empfindet ihr den Altersabstand?
    Viel Freude weiterhin mit den Engelbengeln!

    1. Hallo Anne,

      vielen lieben Dank!
      Ich kann nur sagen, dass wir unsere Entscheidung in keiner Weise bereuen. Euch drücke ich die Daumen, egal wie die Entscheidung ausfällt! 🙂

      Unsere Kinder sind 0, 4 und 7 Jahre alt und ich finde den Abstand bei uns sehr gut. Es passt einfach alles und die Interessen der Großen überschneiden sich noch. Sogar gemeinsame Freunde haben sie.

      Liebe Grüße
      Martin

      1. Schön geschrieben.Unsere Kinder sind 7 und 4 und eigentlich habe ich gedacht mit einem gesunden Mädchen und einem gesunden Jungen sollte man doch glücklich und zufrieden sein und doch ist da immer wieder die Frage…..vielleicht doch noch eins?Liebe hätten wir genug,aber es würde heißen:wieder umziehen,wieder ein neues Auto und vom finanziellen mal ganz abgesehen.Mitlerweile kommen die ersten Wünsche.Reiterferien,Fußballcamp,aber wenn beide arbeiten,kann man das gut stämmen und hin und wieder die Wünsche erfüllen.Wie wird es bei 3 Kindern sein?Muss dann jeder mehr zurück stecken?Nach dem 2 Kind haben wir gesagt,wir sind komplett.Warum ist dann trotzdem die Frage im Kopf?Ich finde es mutig und toll das Eltern sind für mehr als 2 Kinder entscheiden und das was man dafür bekommt,diese unendliche Liebe,lässt die Contra Dinge doch einfach vergessen.Sagt man,ist aber nicht so.Mein Mann ist zufrieden so wie es ist.Ich schwanke immer hin und her.Wird man 3 Kindern gerecht,oder kommt man dabei an seine Grenzen?
        Trotz allem ein toller Beitrag zum nachdenken.

        1. Hallo Svenja,

          danke für deine Nachricht.

          Ja, Kinder sind definitiv „Zeitfresser“. Das sehe ich bei uns und auch vielen anderen Familien. Oder lese es auf Twitter und Co. Es ist schön zu sehen, wenn sie beim Sport aufblühen, eifrig ein Instrument lernen, sich mit Freunden zum Spielen verabreden oder sich einfach abends im Bett ankuscheln. Doch gerade wenn die Eltern (oder Erziehungsberechtigten) arbeiten, insbesondere in Vollzeit, dann sind echt Kopfstände notwendig, um alles unter einen Hut zu bekommen und jedem einigermaßen gerecht zu werden. Und, wie du vielleicht gelesen hast, bin ich inzwischen sogar in Teilzeit. Trotzdem hetze ich mitunter mit den Kindern von einem Termin zum nächsten. Das habe ich in der Form nicht erwartet, bevor wir Kinder bekamen.

          ABER: ich bin so unglaublich glücklich mit diesen drei Geschöpfen und möchte sie nicht mehr missen. „Graue Haare“ und Augenringe hin oder her, ich bin so froh über unsere Entscheidungen! Und irgendwann sind sie vermutlich viel zu schnell aus dem Haus… 😉

          Egal wie ihr euch entscheidet, ich wünsche euch als Familie alles Gute!

          Liebe Grüße
          Martin

        2. Hallo svenja,

          ich könnte decken ich habe deinen text geschrieben. geht mir genau gleich.
          habz ihr euch entscheiden können. oder immernoch offen.
          was habt ihr entschieden?

          lg seraina

  2. Sehr schön geschrieben! Ich finde es toll, dass mal aus der Sicht des Mannes zu lesen. Wir haben vor 7 Monaten unser zweites Kind bekommen. Mein Mann kämpft noch etwas mit der Umstellung von eins auf zwei Kindern. Ein drittes Kind schwebt bei uns ebenfalls noch im Raum. An einigen Tagen sind wir dafür und an anderen können und wollen wir das uns auch gar nicht vorstellen. Mal schauen ob ein drittes Kind in ein paar Jahren was für uns ist.

    1. Hallo Olga,

      vielen Dank! Das hört man gern! Ist ja doch eine recht private Angelegenheit, die man da veröffentlicht.
      Aber euch wünsche ich nachträglich nochmal alles Gute für die gewachsene Familie!
      Und dem Mann viel Kraft, die Umstellung zu überstehen! 😉
      Vielleicht erfahre ich ja noch, wie ihr euch entschieden habt.

      Liebe Grüße
      Martin

  3. Dieses dritte Kind ist irgendwie so ein Bonus obendrauf.
    Und eine Wundertüte, weil viele ja sagen „das Dritte läuft so mit“ und dann kommt alles ganz anders.
    Herzliche Grüße
    Suse

    1. Hallo Suse,
      es ist vermutlich auch immer etwas vom Kind abhängig. Manche machen das Mitlaufen ganz gut mit, andere fordern die Aufmerksamkeit ein. Aber letztendlich kann das ja auch schon beim Ersten passieren 😉
      Bei uns wechseln sich die Phasen immer mal ab, Langeweile kommt also nicht auf. Definitv nicht!
      Liebe Grüße
      Martin

  4. Ich freue mich wenn ich von Eltern höre die sich bewusst für mehr als 2 Kinder entscheiden. Wir werden auch immer wieder gefragt ob unsere Kinder denn alle gewollt waren und sind. Haben mittlerweile 5 davon ( 19, 17, 5, 3 und 8 Monate ). Die 2 grossen sind auch noch zu Hause und machen ihr Abi. Und ja die Kinder sind alle von meinem Mann. Langweilig wird es bei uns auch nie und schön kuschelig ist es bei uns zu Hause auch. Anstrengend und fördernt ist immer irgendeiner von ihnen, da spielt das Alter keine rolle. Turbulent, Aufregend, Lustig und auch Anstrengend sind die Tage und auch manche Nächte. Aber wir haben es bis jetzt nicht bereut uns für so viele Kinder zu entscheiden und ja wir lieben jedes einzelne Kind 😀.
    LG
    Manuela

  5. Sehr schön geschrieben! Vieles hätte von mir kommen können. Wir hatten am Tag der Geburt unseres 2. Kindes schon im Kopf, dass wir gerne noch ein drittes hätten. Momentan schwanke ich hin und her, aber ich weiß, wenn wir wirklich ein 3. Wunder haben wollen werden alle Gründe die dagegen sprechen unwichtig sein! Alles Gute euch!

  6. Uns blieb keine Zeit für eine Entscheidung. Als meine Töchter 2 Jahre und 8 Monate, und 1 Jahr und 3 Monate alt waren, wurde ich eher unverhofft nocheinmal schwanger. Für mich erst ein Schock, mein Mann freute sich – erst recht, als es dann ein Junge war.
    Heute sind sie 17, 16 und 14 Jahre alt und ich denke gern an diese turbulente Zeit zurück. Manchmal ist es sogar besser, nicht lange zu überlegen. …

    1. Hallo Undine,
      ja, so kann es natürlich auch gehen. Die Abstände bei euch sind ja auch noch deutlich kürzer als bei uns, wo etwa drei Jahre zwischen den Geburten liegen. Aber schön, dass der Blick zurück offensichtlich positive Gefühle und Erinnerungen hervorruft!
      Dann wünsche ich euch auch weiterhin eine schöne Zeit 🙂
      Liebe Grüße
      Martin

  7. Hihi… 😉 Sehr schön, Pro und Kontra Liste…
    Bei uns war von Anfang an klar: Kein Einzelkind! Und ich wollte immer 2 Kinder bevor ich 30 bin. Und danach dann mal schauen… Mit 27 hatte ich 2 Töchter, Abstand 20 Monate – bewusst!! Hätte auch kürzer sein dürfen. Und das obwohl das erste Jahr mit dem ersten Baby extrem kräftezehrend war. Und es lag „am Kind“, nicht daran, dass es das erste war. Das erste halbe Jahr mit den beiden war das nackte Überleben, danach spielten sie schon miteinander. Aber die ersten 2 Jahre waren echt anstrengend.
    Ich hatte mir dann sie Spirale legen lassen und wir wollten nach 5 Jahren dann neu überlegen. Mein Mann war eigentlich „fertig“, ich eher nicht, bzw. erstmal nur vorrübergehend.
    3 1/4 Jahr später wurde ich irgendwann stutzig… Und siehe da: Ich war bereits in der 8. Woche. Mein Mann hat sich gefreut wie Bolle, ich war verhalten, hatte mich grad beruflich neu orientieren wollen. Aber es war eh immer klar gewesen: Sollte ich je ungeplant schwanger werden, heißen wir das Kind herzlich willkommen. Dann hab ich das Baby in der 10. Woche gehen lassen müssen, das Herzchen hatte aufgehört zu schlagen.
    Da kam dann der Punkt: Ja? Nein? Wann? Wir hatten uns bereits auf 3 eingestellt und es fühlte sich gut an. Naja, Nummer 3 kam dann, als die Großen 6 und 4,5 waren. Und ganz ehrlich: Easy!! Ein tiefenentspanntes Baby, Eltern, die nicht mehr alles „so ernst nehmen“, ein Schulkind, ein KiGa-Kind im mittleren Jahr. Top!! Aber!! Wir konnten es ja nicht lassen und wollten auch für das Kleine einen gleichaltrigen Spielgefährten. Erneut 20 Monate später folgte Nummer 4. Dazwischen noch der Umzug und das Renovieren des eigenen Hauses, die vorzeitige Beschulung unserer 2. … Jetzt grad stecken wir in den letzten Zügen des ersten Halbjahres – Es. Ist. Saumäßig. Anstrengend. !!! Baby, Kleinkind (kein KiGa-Platz bekommen, sehr aktives Kind!!) und zwei Schulkinder mit ihren zahnpubertären Allüren… 🙄 Eine hochsensibel, die andere einfach ein Flummi. Puh… ABER: Es ist so viel Liebe!! Für die Kinder, die Kinder untereinander. 😍 Es ist so viel Lachen! Schlagfertige, frech-süße Antworten. Klamotten, die sich unsere Dritte mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit raus nimmt… Bei aller Müdigkeit, dem schlechten Gewissen, keinem Kind ausreichend geben zu können, der Verzweiflung wegen Unordnung und nicht so ganz überwältigender Sauberkeit: Es ist so ein tolles Leben, das wir leben dürfen. Es ist so ein Privileg, diese wunderbaren Kinder begleiten zu dürfen!!

    Wer den Wunsch nach einem weiteren Kind (ob zweites, drittes oder achtes) im Herzen trägt, sollte dem auch folgen. Die Vernunft kommt gegen den Tiefen Wunsch eh nicht an. Da der Wunsch aus dem Herzen kommt, wird das Herz auch immer für das weitere Kind ausreichen!!

    Euch allen viel Freude an euren süßen Sargnägeln – weil klar, sind sie auch das! 😉

  8. Hallo Christine,
    ein sehr schöner Bericht von dir und deiner Familie! Und ich finde es beeindruckend, dass ihr sogar vier Kinder mit teils recht geringen Abständen bekommen habt. Respekt!

    Inzwischen haben wir das erste Jahr zu dritt „überstanden“ und ich kann sagen: es ist nicht immer einfach. Aber da sind so viele Situationen, in denen man die Kinder betrachtet oder ihnen zuhört und einfach nur glücklich ist, dass man sie hat. Hach…

    Ich wünsche euch auch weiterhin viel Freude 😉

    Liebe Grüße
    Martin

  9. Hi Martin,

    wie versprochen meine Antwort in deinem Blog. 😉

    Du warst ein wenig verwundert auf meine Frage ob ich mich im Vorfeld – vor allen als Blogger – nicht schlau gemacht hätte.

    Weißt Du, bei mir ging das Bloggen erst los nachdem unser drittes Kind bereits da war.

    Unser Lütte war auch nicht geplant aber wer Alt genug ist um Spaß zu haben der ist auch Alt genug um mit den Konsequenzen zu leben.

    Wobei wenn ich ehrlich bin habe ich die Entscheidung bis Heute nie bereit daran beteiligt gewesen zu sein ein so wunderbares kleines Wunder in die Welt zu setzen.

    Natürlich hat man an dieser und jener Stelle mal nachgesehen was für Kosten ggf. auf einen zukommen könnten. Auf der anderen Seite war uns aber auch bewusst dass soviel im Wandel bei uns war dass wir gar nicht richtig planen konnten.

    Einziges Glück für uns war dass wir zwei Jahre vorher umgezogen sind. In unserer „neuen“ Wohnung hatten wir die Möglichkeit, von unserem Vermieter bekommen, aus dem Dachboden ein weiteres Zimmer zu machen.

    Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Abend und all deinen Lesern eine Interessante, informative und Spaßige Zeit auf deinen Blog. Wie ich schon in den Kommis gelesen hatte „Es ist toll die Sicht des Mannes mal zu kennen!“

    LG

    Björn

    1. Hallo Björn,

      schön, dass du dich hierher verirrt hast 😉
      Natürlich war meine Äußerung bzgl. des Informierens nicht Ernst gemeint, nur falls das nicht deutlich geworden ist. Ich erwarte von niemandem, dass er in Bezug auf irgendwelche Elternfragen Blogs „um Rat fragt“. Aber wer reinlesen möchte … nur zu. Dazu schreiben wir sie schließlich.
      Und wir haben, wie auf Twitter erwähnt, nicht wirklich Blogs gelesen, um eine Entscheidung zu fällen. Wenn, dann war es eher dieser neugierige Blick, wie es anderen damit geht.
      Und ja, diese kleinen Wunder, die da schreiend durch die Wohnung laufen, sind schon etwas tolles. Außerhalb der Streitereien jedenfalls…
      Dass ihr mit der Wohnung ausbaufähig wart, ist natürlich super. Wir haben unter uns noch einen Hobbyraum, der theoretisch locker ein weiteres Zimmer ergibt, den wir aber nicht als Wohnraum nutzen dürfen. Somit ist es tatsächlich eher ein Abstellraum. Aber wenigstens zahlen wir dafür nur Nebenkosten.
      Nun gut, die Zeit ist weit fortgeschritten *gähn*. Ich danke dir für deinen Besuch!
      Bis bald und liebe Grüße
      Martin

  10. Hallo Martin

    Echt toll geachrieben von dir! Wir haben im Moment 2 Kinder (2 Jahre und 2 Monate und den kleinen mit 10 Monaten) also nur 15 Monate dazwischen. Die ersten Monate waren sehr anstrengend aber trotzdem schön. Die Grosse liebt ihren kleinen Bruder sehr, hat sie schon immer. Und jetzt spielen sie schon zusammen und krabbeln laut kichernd durch die Wohnung.
    Ich hatte zwei wundervolle Geburten und die beiden sind auch meist sehr lieb, schlafen lang und sind unkompliziert. Eigentlich kann man sich nicht mehr wünschen aber ich habe nach der Geburt des zweiten immer auf ein Gefühl gewartet, dass mir signalisiert: so wir sind komplett! Aber ich warte bis jetzt darauf. Je länger je mehr kommt der Wunsch auf ein 3. Kind. Mein Mann ist da eher etwas zurückhaltender und jeder in der Familie fragt immer, ob ich nun nach 2 gesunden so tollen Kindern wirklich riskieren will, dasa das dritte voll aus der Reihe tanzt. Aber sollte man nur deshalb darauf verzichten?
    Natürlich gibt es einiges was dagegen sprechen würde aber letzten Endes spielt das glaube ich keine Rolle mehr wenn man sich dafür entschieden hat.
    Mich würde noch interessieren wie gross der finanzielle Aspekt bei euch war? Oder war das nie ein Thema (grössere Wohnung, grösseres Auto usw.)
    Sorry das ich da so einen Roman schreibe aber mein Mann möchte erst nächstes Jahr darüber nachdenken und mir geht es einfach nicht aus dem Kopf.
    Also mal sehen ob das bei uns noch was wird oder nicht.

    Liebe Grüße Alina

    1. Hallo Alina,
      natürlich haben wir auch viel darüber gesprochen und nachgedacht, was das finanziell bedeutet. Unser Auto haben wir quasi schon vorher so gewählt, dass auch drei Kinder problemlos ins Auto passen. Die Wohnung ist definitiv zu klein, aber da haben wir auch gedacht, dass wir früher oder später umziehen können. Tja… derzeit wohl nicht.
      Aber ich muss sagen, dass gerade das Jüngste in der relativ kleinen Wohnung am besten klar kommt. 😉 Es fehlen aber definitiv Rückzugsmöglichkeiten für die Größeren! Und Zeit… Absolut zu wenig Zeit…
      Lasst euch jedenfalls Zeit mit der Entscheidung. Sowas sollte wirklich gut überlegt sein, denn es ist wirklich noch einmal etwas anderes!
      Liebe Grüße
      Martin

  11. Hallo Martin

    Dein Artikel ist sehr schön und treffend geschrieben.
    Auch wir haben uns bewusst für 3 Kinder entschieden und es nie bereut. Unsere Mädels sind bereits 12 und 10 Jahre alt, unser Jüngster gerade 2 geworden.
    Mein Mann und ich hatten auch immer dieses Gefühl, dass da noch eine kleine Seele in unserem Kreis fehlt. Ich erzählte meinem Mann damals von einem Bild, das ich immer wieder vor meinem inneren Auge sah: unsere zwei grossen Mädchen, wie sie vor uns gehen und zwischen ihnen, je eine Hand der Schwester haltend, ein kleiner Bub. Diese Bild hat mich über all die Jahre des Wartens und des Bangens begleitet.
    Vor einigen Wochen auf einem gemeinsamen Spaziergang, sah ich nun unsrere zwei grossen Mädchen, vor uns gehend, händchenhaltend mit ihrem kleinen Bruder in der Mitte.
    Und ich flüsterte meinem Mann zu: „Schau, das ist das Bild, das mich all die Jahre begleitet hat. Jetzt kannst Du es auch sehen…“ wir haben vor Glück nur still geweint.
    Ich finde es schön, wen man bereit ist seiner inneren Stimme zu folgen. Das Herz weiss so viel mehr als der Verstand…
    Alles Liebe Barbara

    1. Liebe Barbara,

      das ist eine sehr schöne Geschichte!!! Und es freut mich, dass ihr euch entscheiden konntet und damit auch glücklich seid.
      Danke für deine lieben Worte und weiterhin viel Freude mit der Familie!

      Liebe Grüße
      Martin

  12. Hallo.!

    Ich bin 21 Jahre alt und habe schon 2 Kinder (3,5 &1). Mein erster Partner hatte mich verlassen ich ich es ihm gesagt hatte, dass ich schwanger sei. Beim zweiten war’s genau soo.
    Ich habe der zweiten Schwangerschaft meinen jetzigen Partner kennen gelernt. Er akzeptiert beide Kinder wie seine eigenen und war auch bei der Geburt vom kleinen dabei.

    Ich hab seit ein paar Wochen aber das Gefühl das ich noch ein drittes Kind will, weiß aber nicht ob es der richtige Zeitpunkt dafür ist oder ob es überhaupt einen richtigen Zeitpunkt dafür gibt.

    Er wünscht sich auch ein eigenes Kind.

    Vielleicht könntest du uns ja ein paar Tipps oder Ratschläge geben. Würde mich sehr über deine Antwort freuen.

    Mit freundlichen Grüßen.
    Katharina

    1. Hallo Katharina,

      ich kann die Gedanken von euch beiden gut verstehen. Und im Prinzip sind eure Vorstellungen ja recht ähnlich. So scheint es jedenfalls. Das ist doch eine gute Voraussetzung. Das wichtigste ist, denke ich, Ehrlichkeit und Offenheit. Redet über eure Vorstellungen, Wünsche und Ängste. Einfach, um genau zu wissen, was den anderen bewegt. Und vielleicht auch, was euch selbst beschäftigt. Wir haben sie auch aufgeschrieben. Es aufzuschreiben kann da manchmal recht hilfreich sein. Die Gedanken zu Papier bringen. Und vielleicht kann man dem anderen sogar Sorgen nehmen.

      Die Frage mit dem richtigen Zeitpunkt wird niemand beantworten können. Man weiß einfach nie, was die Zukunft bringt. Mal geht der Arbeitgeber plötzlich pleite, vielleicht werden die Eltern plötzlich zum Pflegefall. Oder es läuft alles wie am Schnürchen. Was ich natürlich allen zutiefst wünsche!

      Aber das sind u.a. die Gedanken, die uns damals beschäftigt haben. Wir haben nachgedacht, geredet und uns letztendlich dafür entschieden. Und ich muss sagen, es ist gerade bei uns nicht ganz einfach. Beide voll berufstätig, die Familie nicht in der Nähe… Und dennoch möchte ich die Entscheidung nicht rückgängig machen. Ich liebe unsere Nummer 3. Wir alle tun das aus tiefstem Herzen. Aber ein drittes Kind ist auch eine Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen. Und anfangs total Abhängig von euch. Leichtfertig sollte man die Entscheidung nicht treffen. Aber den Eindruck habe ich bei euch auch nicht 😉

      Wie auch immer ihr euch entscheidet, ich drücke euch ganz fest die Daumen!

      Ganz liebe Grüße
      Martin

  13. Hallo
    Wir sind am überlegen wegen eines 3ten Kindes. Wir wissen es nicht so genau da ich im Schichtdienst arbeite und ich meine Frau halt nur unterstützen kann wenn ich frei habe .unsere Kinder sind jetzt 12 und 8 Jahre .es wäre schon eine große Umstellung, auch wieder von vorne anzufangen und alles neu zu erleben.
    Wie seht ihr das ?

    1. Hallo Michael!

      Er bat mich, es Dir doch direkt mitzuteilen.

      Bei uns (2 Kids, 11 und 7, also Recht ähnlich) ist es eine reine Bauchentscheidung. Wir wollen das so, wenn sich ein Kind für uns entscheiden sollte (haben ja schon von Anfang an so ihren eigenen Kopf). Alles was später kommt, das wuppen wir dann.
      Passt aber auch zu unserer Chaos-Patchwork Family.

      Setzt Euch Mal alle gemütlich zusammen und redet darüber, was sich ändern würde. Wenn alle der Meinung sind, das ist es: legt los!

      Liebe Grüße aus Martins Twitterblase!
      Jen

    2. Hi.
      Wir planen auch gerade Kind Nr. 3. Unsere Beiden sind 11 und 4 aber das innerliche Gefühl lies nie nach, doch noch ein 3. Kind haben zu wollen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich froh bin keine kurzen Abstände zu haben. Denn bei Kind 2 war es schon super mit der Unterstützung von Kind 1. 🙂 Und jetzt habe ich zwei unterstützende Kinder, die sich riesig auf ein Geschwisterchen freuen würden, nur mit dem Geschlecht sind sich die Beiden noch nicht einig. 😀
      Aber zum Thema nochmals von vorne anzufangen, ich selbst freu mich darauf, wieder kleine Babysachen und was eben alles dazu gehört. Aber eine Umstellung ist es, die Nächte werden wieder kürzer und der Urlaub treuer. 😉 Ich denke man sollte sich da nicht so verrückt machen, es kommt wie es kommt und man wächst wieder in die Verantwortung rein.

      Liebe Grüße
      Dej

  14. Drei sind super.
    Mein Großer und ich waren die Ur-Zelle der Familie, einen Papa und einen Bruder haben wir uns noch dazu geholt 😉 So hatten wir bald zwei Jungs, Abstand 1 Jahr und 10 Monate. Die sind ein Team. Der Große hat den Kleinen schon ins Spiel einbezogen, da wusste der noch gar nicht wie ihm geschieht. Er brauchte einen Sidekick, der Jüngere brauchte sein großes Vorbild. Die waren immer Spielgefährten, jeder mit seinem Charakter, spielten jeder ihre Rollen, hatten Hobbys jeder in seiner Nische. Wir brauchten uns nie fremde Kinder zum Übernachten einzuladen, die Jungs waren sich immer Freund genug (In der Kita hatte jeder seine Bezugsfreunde, klar, aber am Nachmittag und Wochenende waren wir vier unter uns).

    Mit dem Umzug in eine größere Wohnung, da waren die Jungs 5 und 7, merkten wir: Hier fehlt noch jemand!! Ein Mädchen mit braunen Augen wünschte ich mir. Hätte auch wieder einen blonden Jungen genommen, aber was man eben so redet.
    Als heraus war, dass das Kind wirklich ein Mädchen sein würde, störte es die beiden Jungs nicht, denn wir haben ihnen weisgemacht, dass kleine Prinzessinnen sowieso starke Ritter-Brüder lieben würden. 🙂 Und so ist es dann ja auch eingetreten.

    Das Baby kam, ein Mädchen mit braunen Augen und langen fluffigen Monchichihaaren, als die Jungs gerade 6 und 8 geworden waren – und es brachte etwas in unsere Familie, was vorher fehlte: Ruhe.
    Die Jungs waren plötzlich leiser in ihrem Tun, rücksichtsvoller gar, und beobachteten dieses kleine Wesen im Bettchen wie man ein seltenes Tier im Terrarium beobachtet. Das neue Mädchen war zufrieden mit sich und der Welt, es spürte, dass es nie allein war, stets waren Menschen um sie herum, die ihr die Liebe zutrugen, und das Beste: Es SCHLIEF.

    Nach zwei Schlaf-Chaoten (Nr.1 kam nie in den Schlaf, schlief dann aber wie ein Stein, bis ein enormer Hunger ihn explosionsartig weckte, da hieß es dann HANDELN!! & Nr.2 trank stets nur minimal und schlief dadurch nur im 1,5Std-Intervall…) eine echte Wohltat. Und nicht nur 4 Stunden am Stück, sondern von 20 Uhr bis 6 Uhr. Das haben wir uns gar nicht getraut, bekannten Eltern zu erzählen (die einen hättens eh nicht geglaubt, die andern wären grün vor Neid geworden). Nur unserer Kinderärztin vertrauten wir das an, denn es kam uns schon fast „verdächtig“ vor. Die lachte nur uns sagte: „Beim dritten Kind haben Sie sich das verdient!“
    Übrigens sind alle drei auf natürlichem Wege geschlüpft und waren Fläschchenbabys. Letzteres erwähne ich, weil Papa bei Flaschenkindern auch mal die Nachtschicht machen kann; mit Kind 2 ist er sogar in Elternzeit geblieben, während ich wieder studieren war. Dies nur, falls das jemand liest, und überlegt, ob Nicht-Stillen wirklich so böse ist!

    Heute sind unsere drei Lieben 16, 14 und bald 8 Jahre alt. Die Jungs besuchen auch dieselbe Schule (10. und 9. Klasse, der jüngere hat übersprungen, weil er beim Bruder heimlich „mitgelernt“ hat) beide sind Klassenbeste, einer ist Jahrgangssprecher und erfolgreicher Sportler, der andere lernt verschiedene Instrumente und Sprachen. Die Brüder haben eine sportliche Routine, die sie täglich gemeinsam absolvieren, verbringen auch viel Zeit nebeneinander am Computer und teilen ihre Fortschritte (ich steige da eh nicht durch).

    Unser Mädchen ist in ihrer 2. Klasse ganz vorne dabei, da sie (3. Kind!) die Gabe hat, alles Ablenkende auszublenden und sich auf ihre Sache zu konzentrieren.
    Sie liebt Lesen, Malen, Basteln und Eislaufen. Aber auch klettern und forschen im Wald. Der Mittlere spielt sehr oft noch mit ihr, das ist schön: Da darf er mit 14 auch noch mal Kind sein und durch den Wald toben. Er ist sich nicht zu edel, auch mal als Pferd mit ihr durch die Wohnung zu traben. Sie liebt es, ihre Brüder herumzutracktieren oder sich einen verbalen Schlagabtausch zu liefern. Den trockenen Humor kriegt man als 3. Kind wohl als Bonus…
    KURZUM: Es harmoniert.

    Allein dies: Nun haben wir auch ab und zu ein 4. Kind im Haus. „Ein Mädchen braucht ein Mädchen zum spielen“, hat die Prinzessin uns erklärt. Gut. Eine Freundin oder eine Kusine im gleichen Alter sind zum Glück pflegeleicht und können am Abend wieder abgegeben werden 😉

    Nun, die Teenies ziehen sich vermehrt aus unseren Familienaktivitäten zurück, und mein Mann und ich sind quasi „erstmals“ mit nur einem Kind unterwegs und besuchen die ganzen coolen und spaßigen Orte noch einmal, die man eben so mit Achtjährigen besucht. Mein Mann sagte letztens: Stell dir mal vor, wir hätten dieses Mädchen nicht. Dann wären wir doch jetzt gar nicht hier. Und schwang sich mit der Riesenschaukel los…
    Stimmt. Wäre das nicht schade? – Und ich schwang mich hinterher.

    Drittes Kind ist schon super.

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