Wenn die Kinder in der Wohnung zelten…
Wer sagt eigentlich, dass man immer draußen zelten muss? Dort, wo die Sonne so richtig früh aufgeht (Eltern verstehen, was ich meine), man im Winter lange zögert sich umzuziehen (verstehen alle, oder?) und wo man die Gespräche im Nachbarzelt belauschen kann (denkt mal drüber nach!)? Und so kam es, dass unsere Kinder im Wohnzimmer gezeltet haben…
Noch einmal Kind sein. Noch einmal Abenteuer (er)leben. Noch einmal ausprobieren. Egal was. Und wenn es Zelten ist. Im Winter. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Aber wozu haben wir eigentlich ein Wohnzimmer?
Mamas verrückte Idee
Da wir selbst nicht so begeistert von der Idee waren, Anfang März draußen zu übernachten, unsere Kinder dieses Jahr aber schon zwei Mal das Zelt draußen aufgeschlagen hatten, machte meine Frau ein Angebot: zeltet doch einfach im Wohnzimmer.
Die Begeisterung war förmlich mit den Händen zu spüren: lautes Quietschen, wildes Herumhüpfen und ein Grinsen bis zu den Ohren. Und auch die Kinder fanden die Idee ganz nett.
Nein, im Ernst: sie waren wirklich begeistert und aufgeregt. Und ich? Ich fing an, Möbel zu rücken, schob die Sessel in die Ecken, sammelte Akten und Spielzeuge vom Boden auf und holte das Zelt hervor. Platz war tatsächlich ausreichend vorhanden. Doch wie bekomme ich eigentlich die Heringe in das Parkett…? 😉
Der Aufbau ist unkompliziert 
Da steht ein Zelt im Zimmer
Das Zelt war schnell aufgebaut, was nur minimal schwerer ist, wenn die Kinder ständig dahinter verstecken spielen. Anschließend habe ich die große Luftmatratze aufgepustet und alle 23 Kuscheldecken, die mir vor das Zelt gelegt wurden, fein säuberlich zu einem kuscheligen Lager drapiert.
Jetzt zelebrieren wir das Zelten
Anschließend haben wir uns in das Zelt gelegt, uns angekuschelt und im hellen Schein der Wohnzimmerlampe, begleitet vom stimmungsvollen Piepen der fertigen Waschmaschine, aus dem aktuellen Buch vorgelesen.
Mit einem sanften ‚Klick‘ erlosch schließlich der analoge Mond und der Übernachtung im Zelt stand nichts mehr im Weg. Es hat dann auch nur noch wenige Stunden gedauert, bis die Aufregung soweit abgeklungen war, dass das Plappern aufhörte, endlich Ruhe einkehrte und Papa… Ich meine die Kinder… endlich schliefen.
Und was habt ihr schon Verrücktes in der Wohnung gemacht, das eher nach draußen gehört? Lasst doch mal hören… 🙂
Nachtrag: nun, in Zeiten häuslicher Isolation aufgrund von Corona, werde ich das Zelt wohl wieder auspacken. Und dauerhaft zur Lese-Räuber-Abenteuer-Schatzhöhle erklären. Auf dass uns die Abenteuer nie ausgehen!
5 thoughts on “Wenn die Kinder in der Wohnung zelten…”
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Was für eine tolle Idee, das Drinnen einfach mal zum Draußen zu erklären und die ungemütliche Außenwelt auszublenden.
Das Ganze sprachlich garniert mit freundlicher Ironie- die pure Leselust!! Spontan fällt mir der Maler Rene Magritte ein, der in seinen Bildern auch innere und äußere Welt vertauscht und gemixt gestaltet hat. Was wohl die Kinder zu seinen Bildern sagen würden unter dem analogen Mond?
Wir machen oft mal drinnen Picknick.
Wir haben nur 1 großen Tisch im Wonhzimmer, für alles, und manchmal kommt es vor, dass da etwas passiert, was man ungern wegräumen möchte. (Langes Lege-oder Brettspiel, Näharbeiten, aufwändige Schularbeit mit Plakatbasteln oder sowas)
Dann kommt die Picknickdecke ins Kinderzimmer, und das bunte Picknick-Plastegeschirr dazu (ganz stilecht!), und die Leckereien werden natürlich vorgeschnitten und vorgeschmiert wie beim Picknick draußen.
Schön: Auch die Püppis können alle mit dabei sitzen. Oder an einer eigenen Picknickdecke nebenan. Aber 1,5m Abstand!!
😉
Was wir auch schonmal gemacht haben: „Autokino“.
Meine Tochter hatte sich einen gigantischen Karton an Land gezogen (ich hatte Klamotten bestellt im Onlinehandel) und den wie ein Auto angemalt – und damit den ganzen Tag gespielt. Am Abend wollte sie dann ne Folge Ben & Holly gucken.
Da haben wir ihr den Läppi ins Kinderzimmer gestellt, das „Auto“ davor geparkt (mit gemütlichen Kissen), und noch Mikrowellenpopcorn dazu.
Das war ihr Autokino 🙂
Könnt ihr ja mal nachmachen!
Hallo Sommi,
ja, das mit dem Autokino ist witzig. Merke ich mir definitiv mal vor. Da Filmabende hier eh hoch im Kurs stehen, ist das mal eine tolle Abwechslung. Danke dir!
Liebe Grüße
Ganz tolle Ideen….das werde ich als Oma mal nachmachen und die Süßen werden es lieben zur Oma zu kommen !!!!!!!!!!!!!!
Hallo Gabriele,
dann wünsche ich euch viel Vergnügen dabei!
🙂
Liebe Grüße
Martin