Mit den Kindern ins Büro – ein Selbstversuch
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Mit den Kindern ins Büro – ein Selbstversuch

Als Mutter oder Vater kommt man früher oder später in die Situation, dass man seine Kinder mal mit auf Arbeit nehmen muss. Meine Mutter hat dies früher häufiger getan und mich mit ins Büro genommen, nun war es an mir, dies auch einmal zu probieren. Was kann schon schiefgehen, wenn man etwas Essen und Spiel- oder Malsachen dabei hat.

Titelbild Kinder im Büro

Die Kinder kommen ins Büro

Um nicht allzu viel Arbeitszeit zu verlieren, war meine Frau so gut und hat die zwei Kindergartenkinder etwas früher abgeholt und zu mir auf Arbeit gebracht. Schnell noch verabschieden und dann sind wir auch schon alleine im Büro. Sofort sind die Weintrauben entdeckt und werden gezielt vernichtet. Vorzeigepapa wie ich bin, habe ich die Malsachen oder sonstiges Spielzeug natürlich vergessen. Und Buntstifte gehören nicht unbedingt zur Grundausstattung unserer Büros.

Also schnell zum Schreibtisch drehen, solange die Weintrauben noch vorhalten. Keine drei Sekunden später, steht das größere Kind neben mir und zeigt mir, was es mit dem Fidget Spinner drauf hat. „Ja, mein Kind, sehr schön. Aber nun…“.

Weiter geht es mit der Arbeit. Oder auch nicht, denn dem Geruch nach zu urteilen, ist da eine Windel voll. Ob die Kollegen das auch riechen? Wickeltische haben wir übrigens nicht…

„Papa, was ist das?“

Nächster Versuch. Papa greift zum Telefon und ruft einen Kollegen an. Kaum ist sein Anliegen am Telefon erklärt, redet das Kind ins vermeintlich freie Ohr. „Papa, was ist das da?“. Also schnell das Telefonat beenden und das Kind erneut darauf hinweisen, dass man beim Telefonieren bitte nicht dazwischenredet.

Dann entdeckt das Kind den Ventilator. „Gute Idee!“, denkt sich Papa. „Da sind die Kinder bestimmt eine Weile abgelenkt!“ Also stellt er den Ventilator auf die kleinste Stufe und geht wieder zum Schreibtisch. Noch ein kritischer Blick – beide Kinder schauen zum Ventilator – also weiter mit den Papieren.

Nach etwa 5 Sekunden knallt es dann hinter Papas Rücken. Dazu ein kurzer Schrei und dann laufen Tränen. Kurze Rückblende: Das kleinere der beiden Kinder war vom Ventilator nicht so begeistert, hat aber einen sonderbaren Kasten entdeckt. Mit Kabeln und allem Drum und Dran. Sogar ein Schlauch, an dem man wunderbar ziehen kann. Und das tat es. Gegenwart: Papa springt auf und nimmt sofort das Kind auf den Arm. Eine kleine Beule am Kopf ist sichtbar, Blut läuft aber nicht und die Augen können Objekte fixieren. Nochmal Glück gehabt. Aber auf dem Boden liegen Scherben eines Blumentopfes. „Wer hat denn den da hingestellt? War das meiner?“.

Papa gibt auf…

Zügig wird das kleine Kind in den Kinderwagen geschnallt, das Größere zieht sich an und Papa schaltet den PC aus. Dann wird das Gebäude fluchtartig verlassen, während die nette Kollegin mit dem Staubsauger die verräterischen Spuren kindlicher Anwesenheit zunichtemacht. Papa ist durchgeschwitzt. Auch, weil er sich nicht sicher ist, ob er zum Schluss noch einmal gespeichert hat. Aber Hauptsache, sie sind an der frischen Luft. Und nun tief durchatmen und bis 10 zählen.

15 Minuten nach dem Verlassen des väterlichen Büros empfängt die Frau auf dem Handy eine kurze Nachricht mit folgendem Inhalt: „Experiment missglückt. Fahren jetzt heim…“.

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