Blogfamilia 2022 und die Frage: wie geht es weiter?
Am vergangenen Freitag fand in Berlin endlich wieder die Blogfamilia statt. Das erste Mal seit 2019. Was habe ich mich gefreut. Und war selig, als ich mein Ticket gebucht hatte. Doch was ist die Blogfamilia, wie war es dort und wie geht es damit weiter?
Blog-was? Blogfamilia!
Die Blogfamilia bezeichnet sich selbst als „das größte Elternblogger-Netzwerk im deutschsprachigen Raum“. Geboten werden u.a. neben toller Netzwerkmöglichkeit zahlreiche Workshops und Vorträge, aber auch leckeres Essen und Getränke, nette Gespräche und die eine oder andere herzliche Umarmung. Zumindest, bis die Pandemie die Welt in ihren Griff bekam und vieles veränderte.
Alles anders dieses Jahr…?
Klar war also bereits im Voraus, dass es diesmal anders werden würde. Etwas kleiner, keine Workshops, keine Vorträge. Dafür eine Gartenparty mit ganz tollen Lichtern (die ich leider nicht fotografiert habe, sorry) in einer coolen Umgebung.
Ich traf ein paar wunderbare Menschen wieder, wie Dani von Gluckeundso, @Vorstadtzauber, @Madam_Huhn, Sari von Heldenhaushalt und Inke Hummel (wenn auch beide leider nur ganz kurz), knüpfte neue Kontakte, wie zu Ramona Noll, Fräulein Null.Zwo und Marielle von Beziehungs-Investoren, und selbstverständlich traf ich auch das vielfgefragte Team der Blogfamilia, angeführt von Alu und Konsti von Grosseköpfe, Janni Orfanidis von ichbeindeinvater, Lisa Harmann von stadtlandmama und Christian Hanne von Familienbetrieb.
Natürlich gab es auch Goodie Bags (siehe Foto und auf Insta) und ein paar kleine Stände (phaeno wolfsburg, Beltz Verlag, Arena Verlag). Dort ebenfalls mit teils altbekannten Gesichtern und begleitet von netten Gesprächen. Leckeres Essen kam diesmal vom Amrit Berlin. Sogar die kwien of Schlagfertigkeit Nicole Staudinger hat es sich nicht nehmen lassen, wieder dabei zu sein. Diesmal ohne eine Spitze in meine Richtung… 😉
Alles unterliegt einem Wandel
Und dennoch zeigte sich, dass es anders als in den Jahren zuvor war. Anders, als vor der Pandemie. Waren vor einigen Jahren (Eltern-) Blogs DAS Medium und Anlaufstelle #1 für Interessierte und Suchende, so hat sich die Landschaft inzwischen doch deutlich verändert. Viele der Altbekannten finden kaum noch Zeit zum Bloggen, sind mit ihren Kindern dem eigenen Blog entwachsen oder haben aufgrund zu geringer Zugriffszahlen und daraus resultierenden gesunkenen Einnahmen die Priorität auf andere Bereiche verlagert.
Stattdessen sprechen viele über TikTok und YouTube, Podcasts und Instagram, Twitter und Pinterest. Und die Schnelllebigkeit der Szene und Technologien. Aber auch den Druck, der mitunter damit einhergeht, wenn der Lebensunterhalt damit verdient wird.
Doch was bedeutet das alles für die Zukunft? Gehört den „neuen Platzhirschen“ die Zukunft?
Sind Blogs „tot“?
Ich denke – und ich hoffe – nicht! Persönlich liebe auch ich Twitter und bin regelmäßig dort zu finden. Ich führe Gespräche dort, informiere mich über tagesaktuelle Themen, auch wenn so manche*r das befremdlich finden mag, versuche zu helfen, wenn ich kann, oder erfahre selbst eine unglaubliche Unterstützung. Und das Allerbeste: ich habe Freunde dort gefunden, ganz wunderbare Menschen.
Doch all das ersetzt für mich keinen Blog oder Blogbeitrag. Und das kann ich auch nicht mit Instagram, YouTube oder TikTok ausgleichen. (Okay, ich gebe zu, vom letztgenannten habe ich schlicht zu wenig Ahnung. Werde wohl doch langsam alt… 😀 ). Aktuell lesen nicht sonderlich viele Menschen meinen Blog. Aber ich schreibe auch für mich. Und wenn es doch hin und wieder eine Person gibt, die sich angesprochen fühlt, dann ist das wunderbar und ich freue mich. Zumal mir hier, im Gegensatz zu Twitter oder sonst wo, nicht so schnell jemand irgendwelchen Müll unter den Artikel rotzt. Die Mühe machen sie sich dann doch eher selten…
Kommen wir zur Eingangsfrage:
Wie geht es weiter?
Ich denke, ich werde weiter bloggen. Vermutlich mehr über mich als Vater und etwas weniger über die Kinder. Mal schauen… Und so wie es bei der einen oder anderen Person klang, wird es dort ähnlich laufen. Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Und solange das gegeben ist, werden die Blogs bleiben.
Und ich hoffe sehr, dass die Blogfamilia auch in den kommenden Jahren wieder zu alter Größe zurückfindet. Ich würde es mir sehr wünschen, auch wenn mir bewusst ist, dass ich mich da sehr in ein gemachtes Nest setze bzw. immer gesetzt habe. Vermutlich sind dafür ein paar Veränderungen notwendig, eine Beschränkung auf Blogs nicht mehr ausreichend. Doch statt sich gegenseitig als Konkurrenten zu betrachten, können wir uns vielleicht gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Denn genau das war es, was die Blogfamilia auch in den letzten Jahren ausgemacht hat.
Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, möchte ich das gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, auch wenn meine Zeit aktuell eher noch begrenzt ist.
Und wie hat Goethe einst so treffend formuliert: „Nach der Blogfamilia ist vor der Blogfamilia.“ 😉
Dank ans Team der Blogfamilia!
Und zu guter Letzt möchte ich dem Team der Blogfamilia noch einmal meinen allerhöchsten Respekt aussprechen und mich bei ihm bedanken! Was sie in all den Jahren immer auf die Beine gestellt haben – ja, auch in diesem Jahr – ist eine fantastische Leistung. Und ich habe mich sehr gefreut, wieder dabei gewesen zu sein und euch zu treffen! Danke, danke, danke!!!
Und nun wünsche ich euch viel Gesundheit und Freude. Und bis zum nächsten Mal. Vielleicht ja auf der Blogfamilia… 😉
Martin
Ich blogge tatsächlich seit 2004 (urgs…Urgestein) und beobachte schon lange, wie sich das alles immer wieder verändert. Früher waren wir wirklich alle nur Tagebücher mit täglichem Wahnsinn. Diese Bubble war so überschaubar, dass wir wirklich ganz viel im Austausch und wie eine kleine Familie waren. Man kannte sich irgendwie über die verschiedensten Ecken. Aber es wuchs und wuchs und wuchs und irgendwann wurde ich mal von einem Studenten zu einem Interview eingeladen, in dem er herausfinden wollte, warum ich nicht Geld damit verdiene. Damals hörte ich zum ersten Mal von dieser Möglichkeit und war ganz perplex. Es war für mich nie eine übergeordnete Rolle das irgendwie als mehr als ein Hobby zu bertrachten.
Ich liebe es in der Vergangenheit zu „blättern“, zu verfolgen, wie der Blog mit mir durch meine vielen Lebensphasen gegangen ist. Angefangen mit der Ausbildungssuche, dann der Jobsuche, die Hochzeit, dann Schwangerschaft und Elternwerden. Er hatte starke kreative Phasen mit ganz viel Zeichnen, lange dann das Häkeln, später auch Nähen und als das erste Kind da war auch ganz viel Basteln. Inzwischen sind die Kinder so groß, dass sie gerade so viel Alltag einnehmen und kaum Raum für Hobbies lassen… nein, halt… irgendwie sind die Kinder ja nun mein Haupthobby und das ist vollkommen ok, denn die Zeit, wo sie mich nicht mehr ständig an ihrer Seite wollen, wird früh genug kommen und dann wird sich der Blog wieder mit mir verändern und entwickeln.
Die Zahlen habe ich nie wirklich beachtet. Klar habe ich manchmal gemerkt, dass er besser besucht und dann wieder schlechter besucht wurde. Teilen tue ich auch nur die Dinge, die ich mag, erlebe, denke oder die meine Kinder wirklich toll finden.
Und wie schon erwähnt: Ich liebe es einfach selber durch den Blog zu stöbern, der ist nun fast ein halbes Leben alt und gewährt mir so viele Blicke in die Vergangenheit. Wie ein Fotobuch nur aus Worten eben 🙂
Insofern… oh weia, ist das lang geworden… wollte ich eigentlich nur sagen: Ich würde es schmerzlich vermissen. Instagram und Co passt halt besser in diese schnellebige Zeit und kann besser zwischendurch mal gemacht und gelesen werden. Aber dafür habe ich nicht die Ruhe. Dann lieber mal gezielt am Morgen mit einem Kakao hinsetzen (oder Abend oder wann es passt) und dem Gedankenfluss einen Raum geben… So wie ich es scheinbar gerade hier getan habe 🙂
In dem Sinne: Schön, dass wir uns kurz in die Arme schließen konnten 🙂
Hey Sari,
danke für deine Sicht. Ich finde sie toll! Schön, dass du schon so lange dabei bist und nach wie vor deine Freude damit hast. Zwar habe ich auch vor über 20 Jahren angefangen, aber so richtig intensiv dann erst mit PapaJahre. Wobei mein „intensiv“ nicht dein „intensiv“ ist… 😀
Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass man für sich schreibt. Und wenn das ein Gefühl von Zufriedenheit hinterlässt, dann ist doch ein ganz wichtiger Baustein gegeben. Jedoch bin ich auch aktuell nicht finanziell davon abhängig. Ich schätze, in einem solchen Fall ist diese Schnelllebigkeit eine große Herausforderung.
Ansonsten geht es mir ähnlich, ich lese auch hin und wieder meine Beiträge durch. Und dann freue ich mich immer wieder, dass ich immer noch den gleichen Humor wie zum Zeitpunkt des Schreibens hatte. ^^
Aber thematisch werde ich einfach mal schauen, wohin es mich treibt…
Und danke auch für die kurzen Umarmungen auf der Blogfamilia. Hat mich sehr gefreut! 🙂
Liebe Grüße
Ein guter Blick des Insiders … Frau Nieselpriem bedauerte, dass ich nun erst mit Jahren Abstand den Blick in die Blogfamilia-Runde geworfen habe und tatsächlich unsicher bin, ob dort mein Platz ist. Gebloggt wird in meinem Fall – ebenfalls mit drei Kindern – seit 2010, aber mit einem etwas anderen Fokus. Hier lese ich sicherlich ab und zu mal rein, auch wenn sich ein Gespräch auf der Gartenparty nicht ergeben hat.
Dann vielleicht auf der nächsten Blogfamilia!? 😉
Aber um das noch einmal klarzustellen: ich fand den Abend trotzdem sehr schön, auch wenn es anders war und ich diesmal nicht mit ganz so vielen Menschen in Kontakt kam. Aber es war auch zeitlich ein ganz anderer Umfang, deshalb waren die Möglichkeiten einfach auch anders. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dort gewesen zu sein.
Und bei dir schaue ich auch noch rein, habe ich ja versprochen. 😉
Liebe Grüße
Das heimatliche Treffen mit Frau Nieselpriem ist geplant 🙂 – Vielen Dank für’s eintragen bei mir – der Beitrag ist ist nun endlich auch aus dem Spam-Ordner (da keine Verlinkung) gefischt und sichtbar. 🙂
Ups! 🙈😅